So mancher wird sich in dieser Beschreibung wiederfinden: Nach dem Tennismatch oder einer Runde Fußball mit Freunden schmerzen plötzlich die Gelenke. Nach kurzer Zeit ist der Schmerz aber wieder verflogen und damit auch die Sorge, ob denn etwas Schwerwiegenderes dahintersteckt. „Ach, das Knie war nur ein wenig überbelastet“, wird man zu sich selbst sagen. Viele nehmen solche Probleme zunächst auf die leichte Schulter. Arthrose macht sich aber schleichend bemerkbar. Erste Anzeichen zeigen sich nicht nur durch Belastungen beim Sport. Viele klagen anfangs z. B. über Schmerzen beim Aufstehen. Bestimmte Bewegungen werden immer mehr mit Schmerzen verbunden und erschweren den Alltag.
Abnutzung der Knorpel
Arthrose ist eine weitverbreitete degenerative Gelenkserscheinung: Die Gelenksknorpel, die zwischen den Gelenksknochen liegen und sich schützend um die Gelenke legen, werden mit der Zeit abgenutzt. Wenn uns dieser natürliche Schutz vor Reibungen fehlt, kommt es zu unangenehmen Reizungen. Besonders viele Betroffene finden sich unter den über 50-jährigen. Das soll nun aber nicht heißen, dass nur ältere Menschen damit kämpfen. Erste Anzeichen einer Arthrose können sich durchaus ab dem 30. Lebensjahr zeigen. Hinzu kommt, dass die Gelenkserkrankung auch viele Jahre lang symptomlos verlaufen kann und dann erst viel später, wenn sie schon fortgeschritten ist, bemerkt wird. Allgmeine Risikofaktoren sind Übergewicht, Bewegungsmangel und Tätigkeiten, die das Gelenk belasten. Angeborene Fehlstellungen und Gelenksverletzungen können sich ebenfalls negativ auswirken.
Wenn das der Fall ist, könnte es sich also auch um eine beginnende Arthrose handeln. Spätestens jetzt sollte ein Arzt zu Rate gezogen werden. Arthrose tritt meistens an den Knie- und Handgelenken, aber auch an den Finger- oder Schultergelenken auf. Mit der Zeit werden die Schmerzen schlimmer, und es kommt zu Einschränkungen der Beweglichkeit. Immer wieder kann es auch zu entzündlichen Phasen kommen – zu der so genannten aktivierten Arthrose. Dann wird das Gelenk heiß und schwillt an, was meist zu starken Schmerzen führt.
Eine ausgewogene Ernährung mit Obst, Gemüse, Fisch und Vollkornprodukten kann entzündliche Prozesse eindämmen.
Den Lebensstil anpassen
Arthrose ist derzeit noch nicht heilbar. Ziel einer Therapie ist es daher, die Beschwerden so gut es geht zu lindern und ein Fortscheiten möglichst einzudämmen. Zusätzlich können Sie aber auch selbst zu einer Besserung der Beschwerden beitragen: Um Bewegungseinschränkungen vorzubeugen, ist es wichtig, sich regelmäßig zu bewegen. Geeignete, gelenkschonende Sportarten sind etwa Schwimmen, Wassergymnastik, Radfahren oder Walken sowie alle anderen Sportarten mit einem fließenden Bewegungsablauf. So werden Muskeln aufgebaut und die Gelenke entlastet. Wichtig ist auch, eine gute Balance zwischen Bewegung und Ruhe zu finden. Müssen Sie beruflich viel und schwer heben? Falls ja, dann achten Sie darauf, auch genug Pausen einzuplanen. Belastung und Entlastung sollten sich abwechseln und ungefähr die Waage halten. Im Umkehrschluss bedeutet das bei einer Tätigkeit, die überwiegend im Sitzen ausgeführt wird, dass Sie öfter mal aufstehen und eine Runde drehen sollten. Da Übergewicht die Gelenke besonders belastet, sollte man auf jeden Fall versuchen, sein Gewicht zu normalisieren.
Die Beweglichkeit kann auch mit Hilfe von Massagen, Krankengymnastik und Kälte- oder Wärmeanwendungen verbessert werden, da so die Durchblutung der Gelenke zunimmt. So kommen Wärmepflaster, Heilschlammbehandlungen oder Moorbäder zur Anwendung. Bei einer aktivierten Arthrose können zudem schmerzlindernde und entzündungshemmende Arzneimittel eingesetzt werden.
Achten Sie auf die Ernährung
Eine ausgewogene Ernährung mit Obst, Gemüse, Fisch und Vollkornprodukten kann nicht nur die Kilos purzeln lassen, sondern auch entzündliche Prozesse eindämmen. Vor allem Omega-3-Fettsäuren – etwa Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA), die vor allem in Seefischen enthalten sind, wirken entzündungshemmend. Diese Fettsäuren können Sie übrigens auch in Kapselform einnehmen. Fleisch bzw. tierische Fette sollten eher gemieden werden. Dieses enthält nämlich Arachidonsäure, die bewirkt, dass Entzündungsprozesse gefördert werden.
Hilfe aus der Apotheke
In der Apotheke gibt es eine Reihe an Nahrungsergänzungsmitteln, die bei Gelenksverschleiß unterstützend eingenommen werden können. Glucosamin und Chondroitin sind Stoffe, die natürlicherweise im Körper vorkommen und die für den Knorpelaufbau benötigt werden. Sie unter- stützen den Knorpelaufbau und werden idealerweise bereits im Frühstadium eingenommen. Damit die Stoffe auf die Belastbarkeit der Gelenke wirken können, müssen sie langfristig angewandt werden – also mindestens mehrere Monate. Wie bereits erwähnt, können Omega-3-Fettsäuren bei Gelenksbeschwerden helfen, weil sie entzündungshemmend wirken. Neben Seefischen kommen sie auch in Grünlippmuscheln oder einigen Algen vor. Bei entzündlichen Gelenksschmerzen wird auch Afrikanische Teufelskralle eingesetzt. Die Arzneipflanze wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd. Sie wird als Extrakt, also in Form von Kapseln, eingenommen. Hagebutte wirkt entzündungshemmend, schmerzlindernd und antioxidativ. Außerdem verbessert sie die für die Krankheit typische Morgensteifigkeit und wirkt sich auch positiv auf die Hüft- und Kniegelenksbeweglichkeit aus. Fragen Sie am besten in Ihrer Apotheke nach. Dort kann man Ihnen mit Sicherheit etwas Passendes auf pflanzlicher Basis bzw. ein geeignetes Kombi-Präparat empfehlen.