Vitamine sind lebenswichtig - das sagt auch schon ihr Name: VITA kommt aus dem Lateinischen und bedeutet 'Leben', das Wort AMIN stammt aus dem Englischen und steht für eine bestimmte Gruppe chemischer Verbindungen. Vitamine sind also lebenswichtige chemische Stoffe. Es gibt 20 verschiedene Vitamine: Die bekanntesten sind Vitamin A, B, C, D, E und K. Die Buchstaben stehen jeweils für einen bestimmten chemischen Stoff, der in dem Vitamin steckt.

VITAMIN A

Vitamin A zählt zu den fettlöslichen Vitaminen und kommt nur in tierischen Lebensmitteln vor. Seine Vorstufen, darunter das wichtige Provitamin A (β-Carotin), kommen in pflanzlichen Nahrungsmitteln vor. β-Carotin gehört zu den sogenannten Carotinoiden. Es kann im Körper in Vitamin A umgewandelt werden. Vitamin A ist notwendig für das Wachstum (Wachstumsregulation) beziehungsweise die Neubildung und Entwicklung von Zellen und unterschiedlichen Geweben (z.B. Haut und Schleimhäute). Das Vitamin spielt außerdem eine wichtige Rolle beim Sehvorgang (vor allem Hell-Dunkel-Sehen). β-Carotin gilt als Antioxidans und kann Zellschäden, die durch sogenannte freie Radikale entstehen, entgegenwirken.

Wo ist Vitamin A enthalten?

  • Eine gute Vitamin-A-Quelle ist Leber. Andere tierische Lebensmittel wie Fette (z.B. Butter), Eier und Fisch enthalten geringe Mengen an Vitamin A. 
  • Eine gute pflanzliche β-Carotin-Quelle ist intensiv gefärbtes Gemüse, besonders Grüngemüse wie Spinat, Grünkohl, grüne Bohnen, Broccoli und Feldsalat aber auch Karotten und Tomaten. 

Wie viel Vitamin A brauchen wir?

Die empfohlene tägliche Zufuhr für Erwachsene (25 bis < 51 Jahre) pro Tag nach den D-A-CH-Referenzwerten liegt bei 0,8 mg (Frauen) und 1,0 mg Vitamin A (Retinoläquivalent). Schwangere haben ab dem vierten Monat einen erhöhten Bedarf, die empfohlene Zufuhr beträgt 1,1 mg pro Tag. Stillenden Frauen wird eine Zufuhr von 1,5 mg pro Tag empfohlen. Schätzwertbereich für die Aufnahme an β-Carotin sind 2 bis 4 mg pro Tag.

Wie äußert sich ein Vitamin A Mangel?

Vitamin A-Mangel ist in westlichen Industrieländern sehr selten. Ein Mangel kann zu vermindertem Dämmerungssehen bzw. Nachtblindheit führen – bei längerem Bestehen sogar zur Erblindung. Störungen des Immunsystems und erhöhte Infektanfälligkeit sind ebenfalls möglich. Schwere Infektionen aufgrund von Vitamin-A-Mangel mit teils tödlichem Verlauf kommen hauptsächlich in Entwicklungsländern vor.

VITAMIN B1

Vitamin B1 (auch: Thiamin) ist ein wasserlösliches Vitamin und besonders für den Energiestoffwechsel von Bedeutung – es wirkt als Coenzym bei der Energiegewinnung aus Kohlenhydraten. Darüber hinaus ist es beteiligt am Aminosäurenstoffwechsel (Eiweiße) und zudem wichtig für das Nervensystem. Vitamin B1 sorgt für die Erhaltung von Nerven- und Herzmuskelgewebe sowie Wachstum. Empfindlich reagiert es auf Hitze und Sauerstoff, die es leicht zerstören können. Auch bei der Verarbeitung von Lebensmitteln, so etwa bei der Getreideverarbeitung von Vollkorn- zu Weißmehl treten große Verluste auf. 

Wo ist Vitamin B1 enthalten?

Gute Quellen für Vitamin B1 sind u.a. Fleisch (insbesondere Schwein), Vollkornprodukte, Haferflocken, Weizenkeime, Sonnenblumenkerne, Erdnüsse, Pinienkerne sowie einige Hülsenfrüchte wie Erbsen oder Mungobohnen.

Wie viel Vitamin B1 brauchen wir?

Die empfohlene Zufuhr für Erwachsene (25 bis < 51 Jahre) pro Tag nach den D-A-CH-Referenzwerte liegt bei 1,0 mg (Frauen) und 1,2 mg (Männer). Schwangere Frauen haben einen erhöhten Bedarf: Die empfohlene Zufuhr ab dem zweiten Trimester liegt bei 1,2 mg pro Tag, ab dem dritten Trimester bei 1,3 mg pro Tag. Stillenden Frauen wird eine Zufuhr von 1,3 mg pro Tag nahegelegt.

Wie äußert sich ein Vitamin B1 Mangel?

Ursache für einen Mangel kann eine unzureichende Zufuhr über die Nahrung sein. Die Speicher im Körper sind begrenzt, daher ist eine möglichst tägliche Zufuhr über die Nahrung wichtig. Eine häufige Ursache in Industrieländern für einen Vitamin-B1-Mangel ist chronischer Alkoholmissbrauch. Übermäßiges Schwangerschaftserbrechen kann ebenso einen Thiamin-Mangel verursachen. Zudem begünstigen Krankheiten wie Infektionen oder Magen-Darm- sowie Leber-Erkrankungen eine Unterversorgung. Ein Mangel kann insbesondere zu Störungen im Kohlenhydratstoffwechsel und des Nervensystems (z.B. Hautkribbeln oder Gangstörungen) führen. Müdigkeit, Übelkeit und Kopfschmerzen können zusätzlich auftreten. 

VITAMIN B2

Vitamin B2 (auch: Riboflavin) zählt zu den wasserlöslichen Vitaminen des B-Komplexes. Es ist als Bestandteil von Coenzymen an zahlreichen Stoffwechselreaktionen beteiligt, u.a. der Atmungskette, Verstoffwechslung von Fett- und Aminosäuren sowie diversen anderen Vitaminen. Vitamin B2 spielt insgesamt eine wichtige Rolle für die normale Zellfunktion, das Wachstum und die Entwicklung. Vitamin B2 ist sehr leicht durch Licht zerstörbar, jedoch relativ hitzebeständig. Eine Unterversorgung verursacht insbesondere Haut- und Schleimhautveränderungen.

Wo ist Vitamin B2 enthalten?

Vitamin-B2-reiche-Lebensmittel sind u.a. Milch und Milchprodukte, Vollkornprodukte, Fleisch sowie Fisch (z.B. Seelachs oder Makrele). Einen besonders hohen Gehalt an Vitamin B2 haben u.a. Innereien wie Leber, Hefe, Getreidekeime sowie bestimmte Käsesorten (z.B. Molkenkäse, Camembert, Bergkäse und Emmentaler).

Wie viel Vitamin B2 brauchen wir?

Die empfohlene Zufuhr für Erwachsene (25 bis < 51 Jahre) pro Tag nach den D-A-CH-Referenzwerten liegt bei 1,1 mg (Frauen) und 1,4 mg (Männer) Vitamin B2. Schwangere Frauen benötigen ab dem zweiten Trimester 1,3 mg, ab dem dritten Trimester 1,4 mg pro Tag. Stillende Frauen sollten weiterhin 1,4 mg pro Tag aufnehmen.

Wie äußert sich ein Vitamin B2 Mangel?

Ein alleiniger Vitamin-B2-Mangel tritt nur selten auf, meist ist dieser kombiniert mit anderen Mangelzuständen. Eine Unterversorgung an Vitamin B2 äußert sich vorrangig durch Haut- und Schleimhautveränderungen wie Hautrisse an den Mundwinkeln, Entzündungen der Mundschleimhaut und Zunge. Darüber hinaus kann es zu Beschwerden mit den Augen kommen (z.B. Bindehautentzündung, Veränderungen an der Hornhaut sowie einer Trübung der Linse).

VITAMIN B6

Vitamin B6 (auch: Pyridoxin) zählt zu den wasserlöslichen Vitaminen. Der Begriff umfasst mehrere chemische Verbindungen, darunter Pyridoxol, Pyridoxamin und Pyridoxal. Vitamin B6 ist für viele enzymatische Vorgänge wichtig und hat vielfältige Funktionen, die u.a. den Stoffwechsel der Aminosäuren, die Hämoglobinbildung (roter Blutfarbstoff) sowie das Nerven- und Immunsystem betreffen. Wichtig ist Vitamin B6 zudem als Coenzym beim Abbau von Homocystein – erhöhte Spiegel dieser Aminosäure im Blut stehen in Verbindung mit dem  Auftreten von Venenthrombosen sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Verluste des Vitamins können bei Zubereitung und Lagerung durch Hitze und direktes Sonnenlicht entstehen. Eine Unterversorgung an Vitamin B6 ist relativ selten, kann allerdings bei z.B. sehr hoher Eiweißaufnahme, chronischer Einnahme bestimmter Medikamente sowie am Ende der Schwangerschaft entstehen.

Wo ist Vitamin B6 enthalten?

Vitamin B6 kommt in beinahe allen Lebensmitteln vor. Besonders gute Quellen sind Fleisch (v.a. Hühner- und Schweinefleisch), Fisch, Vollkornprodukte, diverse Gemüse (z.B. Kohl, grüne Bohnen, Linsen, Salat), Bananen, Kartoffeln sowie Weizenkeime und Sojabohnen

Wie viel Vitamin B6 brauchen wir?

Die empfohlene Zufuhr für Erwachsene (25 bis < 51 Jahre) pro Tag nach den D-A-CH-Dachreferenzen liegt bei 1,2 mg (Frauen) und 1,5 mg (Männer) Vitamin B6. Schwangere Frauen ab dem vierten Monat und Stillende benötigen 1,9 mg pro Tag. 

Wie erkenne ich einen Vitamin B6 Mangel?

Ein Mangel an Vitamin B6 führt zu Hautveränderungen im Nasen-Mund-Augen-Bereich, einer eisenunabhängigen Anämie sowie zu neurologischen Fehlfunktionen wie Sensibilitätsstörungen oder Krämpfen. Eine sehr hohe Eiweiß-Aufnahme über die Nahrung begünstigt die Entwicklung einer Vitamin-B6-Unterversorgung. Bei gesunden Erwachsenen und ausgewogener Ernährung tritt ein Mangel allerdings selten auf. Am Ende der Schwangerschaft kann es zu einer Verschlechterung der Vitamin-B6-Versorgung kommen.

VITAMIN B12

Vitamin B12 (auch: Cobalamin) zählt zu den wasserlöslichen Vitaminen und umfasst mehrere Verbindungen, die allesamt ein Ringsystem aufweisen, das Kobalt enthält. Vitamin B12 ist wesentlich an verschiedenen Stoffwechselprozessen im Körper beteiligt, darunter am Abbau von Fettsäuren. Seine zentrale Bedeutung für die Verstoffwechslung des Vitamins Folsäure (Folat) macht es zudem wichtig für die Blutbildung. Vitamin B12 kommt ausschließlich in tierischen Nahrungsmitteln vor. Unter einer streng veganen Ernährung kann es daher leichter zu einem Vitamin-B12-Mangel kommen. Trügerisch ist zudem, dass sich ein Vitamin-B12-Mangel erst nach Jahren bemerkbar macht.

Wo ist Vitamin B12 enthalten?

Das Vitamin-B12-reichste Nahrungsmittel ist Leber. Weitere Nahrungsquellen sind Fleisch, Fisch, Eier und Milch(-produkte). In pflanzlichen Lebensmitteln ist Vitamin B12 nur enthalten, wenn es zu einer Bakteriengärung gekommen ist, dann jedoch auch nur in sehr geringen Mengen (Bakteriengärung/Fermentation z.B. Sauerkraut), die nicht ausreichen, um die empfohlene Zufuhr zu decken. 

Wie viel Vitamin B12 brauchen wir?

Die empfohlene Zufuhr für Erwachsene (25 bis < 51 Jahre) pro Tag nach den D-A-CH-Dachreferenzwerten liegt bei 3,0 µg Vitamin B12. Schwangeren Frauen wird eine Zufuhr von 3,5 µg pro Tag empfohlen, stillenden Frauen 4,0 µg pro Tag. 

Wie äußert sich ein Vitamin B12 Mangel?

Ein Mangel kann ernährungsbedingt bei Veganerinnen/Veganern, die weder Fleisch, Fisch, noch Milchprodukte und Eier essen, auftreten. Menschen, die sich vegan ernähren, wird eine zusätzliche Aufnahme an Vitamin B12 in Form eines Präparates empfohlen.

Damit Vitamin B12 vom Organismus verwertet werden kann, ist der sogenannte Intrinsic Faktor nötig. Dieser muss von der Magenschleimhaut gebildet werden. Chronische Entzündungen des Magens können daher einen Vitamin-B12-Mangel begünstigen. Auch bei älteren Menschen kann es durch Schleimhautveränderungen im Magen leichter zu einer Unterversorgung an Vitamin B12 kommen. Zudem kann krankheitsbedingt etwa bei diversen Magen-Darm-Erkrankungen wie Morbus Crohn und bei einer Magenentfernung (Gastrektomie) ein Mangel auftreten. Bei einem Mangel kommt es zu Störungen in der Zellbildung im Knochenmark, dies äußert sich in einer speziellen Form der Blutarmut mit ungewöhnlich großen roten Blutkörperchen.

VITAMIN C

Das wasserlösliche Vitamin C (auch: Ascorbinsäure) hat unterschiedliche Funktionen im Körper und ist ein essentieller Nährstoff. Es ist beteiligt an vielen Stoffwechselreaktionen, unter anderem am Aufbau von Bindegewebe, Knochen, Knorpeln und Zahnfleisch. Es gilt als Antioxidans und schützt so vor Zellschäden. Außerdem kann es die Aufnahme von pflanzlichem Eisen im Körper verbessern. Vitamin C ist zudem am Aufbau von bestimmten Botenstoffen und Hormonen beteiligt und beeinflusst die Wundheilung. Nicht zuletzt kann Vitamin C die Bildung von krebserregenden Nitrosaminen hemmen.

Wo ist Vitamin C enthalten?

Vitamin-C-Lieferanten sind hauptsächlich Obst und Gemüse sowie deren Säfte bzw. Smoothies. Gute Vitamin-Quellen sind z.B. Gemüsepaprika, schwarze Johannisbeeren, Sanddorn, Petersilie, Grüfnkohl, Brokkoli, Fenchel, Zitrusfrüchte, Hagebutten oder Gartenkresse. Darüber hinaus enthalten viele verarbeitete Lebensmittel, v.a. Fleisch- und Wurstwaren, Vitamin C als Zusatzstoff (Antioxidationsmittel, z.B. E 300). Zudem sind viele Lebensmittel mit Vitamin C angereichert.

Wie viel Vitamin C brauchen wir?

Die empfohlene Zufuhr für Erwachsene (25 bis < 51 Jahre) pro Tag nach den D-A-CH-Dachreferenzwerten liegt bei 95 mg (Frauen) und 110 mg (Männer) Vitamin C. Aufgrund des vermehrten oxidativen Stresses (freie Radikale) durch Zigarettenrauch wird Raucherinnen eine Zufuhr von 135 mg pro Tag und Rauchern 155 mg pro Tag empfohlen. Schwangeren ab dem vierten Monat wird eine tägliche Zufuhr von 105 mg empfohlen, stillenden Frauen eine tägliche Zufuhr von 125 mg Vitamin C.

Wie äußert sich ein Vitamin C Mangel?

Ein Vitamin-C-Mangel ist in industrialisierten Ländern sehr selten. Über eine ausgewogene obst- und gemüsereiche Ernährung ist eine ausreichende Zufuhr gewährleistet. Die ausgeprägten Mangelzustände sind Skorbut (Erwachsene) bzw. Moeller-Barlow-Krankheit (Säugling). Erste Anzeichen einer Vitamin-C-Unterversorgung äußern sich u.a. in einer verschlechterten Wundheilung und erhöhten Infektanfälligkeit. Darüber hinaus kann es u.a. in Haut, Schleimhäuten, Muskulatur sowie inneren Organen zu Blutungen kommen. Weitere Anzeichen für eine Unterversorgung sind zudem Zahnausfall, Müdigkeit und Schwäche. Bei Raucherinnen und Rauchern oder Menschen unter Dauerstress, bei starker körperlicher Belastung (z.B. Schwerarbeit, Leistungssport), Alkohol- und Medikamentenmissbrauch sowie verschiedenen Erkrankungen (z.B. Infektionen) kann ein erhöhter Bedarf auftreten. 

VITAMIN D

Vitamin D zählt zu den fettlöslichen Vitaminen und wird auch als Hormon eingestuft. Es kann im Körper mithilfe von Sonnenlicht zu einem großen Teil selbst aufgebaut und/oder mit der Nahrung zugeführt werden. Bekannt ist Vitamin D auch unter dem Begriff Calciferol. Vitamin D ist gemeinsam mit einer Reihe weiterer Faktoren wesentlich an der Regulation des Stoffwechsels von Kalzium und Phosphat beteiligt und fördert deren Aufnahme im Darm. Es unterstützt somit wesentlich die Mineralisierung der Knochen und beeinflusst verschiedene Hormone. Auch beim Muskelstoffwechsel und der Infektabwehr ist Vitamin D mit eingebunden.

Wo ist Vitamin D enthalten?

Vitamin D ist in der Nahrung kaum vorhanden. Als gute Quelle dienen z.B. fette Fische (u.a. Hering, Makrele, Lachs). Weitere Vitamin-D-Lieferanten sind z.B. Lebertran (Fischöl), Eigelb, Speisepilze (Kulturpilze teilweise jedoch nicht) und angereicherte Lebensmittel wie Margarine.

Der Körper kann unter Sonneneinstrahlung (UV-B-Licht) selbst Vitamin D in der Haut bilden. Daher ist er nur bedingt auf die Zufuhr über die Nahrung angewiesen. Das begrenzte Vorkommen von Vitamin D in der Nahrung und die verringerte Sonnenscheindauer in unseren Breitengraden, v.a. im Winter machen eine bedarfsdeckende Versorgung teilweise schwierig. In vielen Fällen kann eine ergänzende Einnahme von Vitamin D sinnvoll sein. Dies sollte jedoch vorab unbedingt mit einer Ärztin/einem Arzt abgeklärt werden.

Wie viel Vitamin D brauchen wir?

Der genaue Bedarfswert ist nicht bekannt. Der Schätzwert für eine angemessene Zufuhr bei fehlender körpereigener Bildung nach den D-A-CH-Dachreferenzwerten Kinder (ab einem Jahr), Jugendliche (ab 15 Jahren), Erwachsene (unter/über 65 Jahren), Schwangere und Stillende 20 µg Vitamin D pro Tag. Für Säuglinge (0 bis 12 Monate) liegt dieser Schätzwert bei 10 µg Vitamin D pro Tag. Da Säuglinge in der Regel nicht dem Sonnenlicht ausgesetzt sind, wird eine kontinuierliche Gabe eines Vitamin-D-Präparates angeraten. Diese Rachitis-Prophylaxe sollte laut den D-A-CH-Ernährungsgesellschaften im zweiten Lebensjahr in den Wintermonaten weitergeführt werden.

Es ist empfehlenswert, vor einer Supplementierung den Vitamin-D-Status zu überprüfen.

Wie äußert sich ein Vitamin D Mangel?

Zu wenig Vitamin D hat negative Auswirkungen auf den Calcium- und Phosphat-Stoffwechsel und in weiterer Folge auf den Knochenhaushalt. Eine Vitamin-D-Unterversorgung im Körper kann verschiedene Ursachen haben. Gefährdet sind beispielsweise Personen, die sich selten tagsüber länger im Freien aufhalten, wie ältere Menschen oder Säuglinge. Bei Kleinkindern kann eine Unterversorgung zur Vitamin-Mangelerkrankung Rachitis führen. Dabei werden die Knochen nicht richtig mineralisiert, sie werden weich und verformen sich (z.B. rachitischer Rosenkranz, O-Beine, verzögerter Verschluss der Fontanelle). Bei Erwachsenen führt ein schwerer Mangel über lange Zeit zu Umbauvorgängen und Demineralisierung der voll entwickelten Knochen. Bei älteren Menschen kann ein Vitamin-D-Mangel – neben anderen Faktoren – in Zusammenhang mit der Entstehung von Osteoporose stehen und diese zudem beschleunigen. Weitere Anzeichen eines Vitamin-D-Mangels sind eine verringerte Muskelkraft und erhöhte Infektanfälligkeit.

VITAMIN E

Das fettlösliche Vitamin E (Tocopherol) gilt als Antioxidans und Fänger von zellschädigenden freien Radikalen. Der Begriff „Vitamin E“ umfasst eine Gruppe unterschiedlicher chemischer Verbindungen, die Vitamin-E-Aktivität besitzen – man nennt diese Tocopherole. Bekannt sind α-, β-, γ- und δ-Tocopherol.

Durch die antioxidative Funktion wirkt Vitamin E im Körper als Schutzsystem für unterschiedlichste Zellen: Es stabilisiert und wehrt mögliche Schäden der Zellmembranen ab. Darüber hinaus ist es wichtig für das Immunsystem und die Bildung von Gewebemediatoren, die u.a. die Blutgerinnung und Entzündungsreaktionen beeinflussen. Vitamin E ist empfindlich gegenüber wiederholtem Erhitzen, Licht und Sauerstoff – Verluste bei Zubereitung und Lagerung sind daher möglich. 

Wo ist Vitamin E enthalten?

Für die Bedarfsdeckung von Vitamin E eignen sich vorrangig pflanzliche Öle, gute Quellen sind  z.B. Weizenkeim-, Sonnenblumen-, Maiskeim-, Soja-  oder Rapsöl. Nennenswerte Mengen sind auch in Haselnüssen und Weizenkeimen enthalten. Tierische Nahrungsmittel enthalten in der Regel eher wenig an Vitamin E.  

Vitamin E ist empfindlich gegenüber wiederholtem Erhitzen, Licht und Sauerstoff. Dadurch kann es bei der Lagerung Vitamin-E-haltiger Lebensmittel rasch zu einer Verminderung des Vitamingehalts kommen. Pflanzliche Öle sollten daher lichtgeschützt im Dunklen aufbewahrt werden und nicht mehrmals erhitzt werden.

Wie viel Vitamin E brauchen wir?

Der genaue Bedarfswert ist nicht bekannt. Der Schätzwert für eine angemessene Zufuhr für Erwachsene (25 bis < 51 Jahre) liegt pro Tag nach den D-A-CH-Dachreferenzwert bei 12 mg (Frauen) und 14 mg Vitamin E (Tocopherol-Äquivalente). Für schwangere Frauen liegt der Schätzwert für eine angemessene Zufuhr bei 13 mg und für Stillende bei 17 mg pro Tag.

Wie äußert sich ein Vitamin E Mangel?

  • Wird Vitamin E unzureichend aufgenommen, kann es im Körper zur Anhäufung von freien Radikalen kommen und in weiterer Folge zu verschiedenen Ausfallserscheinungen u.a. in Muskelstoffwechsel und Nervensystem. Eine Unterversorgung wird begünstigt durch u.a. Darmoperationen oder Lebererkrankungen.

VITAMIN K

Vitamin K ist ein fettlösliches Vitamin und vorrangig für die Bildung von Blutgerinnungsfaktoren wichtig. Somit beeinflusst es die Blutgerinnung und spielt auch eine Rolle beim Knochenstoffwechsel. Vitamin K umfasst eine Gruppe von Verbindungen, die Vitamin-K-Aktivität besitzen. Darunter fallen das pflanzliche Phyllochinon (Vitamin K1) und bakterielles Menachinon (Vitamin K2). Tierische Nahrungsmittel enthalten eine Mischung aus diesen beiden Vitamin-K-Formen.

Wo ist Vitamin K enthalten?

Grüne Gemüsesorten wie Spinat, Brokkoli, Grünkohl enthalten reichlich Vitamin K. Wesentliche Mengen an Vitamin-K-wirksamen Substanzen sind auch in Obst, Milch und Milchprodukten, Fleisch, Eiern sowie Getreide enthalten.

Wo ist Vitamin K enthalten?

Grüne Gemüsesorten wie Spinat, Brokkoli und Grünkohl enthalten reichlich Vitamin K. Wesentliche Mengen an Vitamin-K-wirksamen Substanzen sind auch in Obst, Milch und Milchprodukten, Fleisch, Eiern sowie Getreide enthalten.

Wie viel Vitamin K brauchen wir?

Der genaue Bedarfswert ist nicht bekannt. Der Schätzwert für eine angemessene Zufuhr für Erwachsene (25 bis < 51 Jahre) liegt laut den D-A-CH-Dachreferenzwert pro Tag bei 70 µg (Männer) und 60 µg (Frauen) – dieser Wert gilt auch für Schwangere und Stillende. Frauen ab 51 Jahren wird eine Zufuhr von 65 µg Vitamin K pro Tag empfohlen, Männern ab 51 Jahren werden 80 µg nahegelegt. 

Wie äußert sich ein Vitamin K Mangel?

Bei einem Vitamin-K-Mangel kommt es zu Störungen der Blutgerinnung. Ein Vitamin-K-Mangel kommt ernährungsbedingt eher selten vor. Man geht davon aus, dass bei ausgewogener Ernährung die Vitamin-K-Zufuhr ausreichend ist. Bestimmte Erkrankungen der Leber und des Magen-Darm-Traktes können die Entstehung eines Mangels begünstigen. Auch bei schweren Störungen der Fettverdauung sowie unter langandauernder Einnahme bestimmter Medikamente wurde ein Mangel beobachtet.

Besonderes Augenmerk gilt der Vitamin-K-Versorgung Neugeborener: Eine prophylaktische Vitamin-K-Gabe nach der Geburt wirkt Mangel-Blutungen in Darm, Nabelbereich sowie Gehirn entgegen.

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Quelle: https://www.gesundheit.gv.at/leben/ernaehrung/info/inhalt